Die Tanzabteilung der Radevormwalder Musikschule glänzt mit abwechslungsreichem Programm im Bürgerhaus
Ein großer Andrang herrschte am Freitag Abend, dem 28. Oktober, vor den Türen des Bürgerhaus-Saals. Die Musikschule hatte zur ersten Aufführung der Tanzabteilung nach der Pandemie eingeladen, schnell waren die Eintrittskarten vergeben. Nur noch wenige konnten an der Abendkasse erworben werden. Unter dem Titel „Reconfigured“ – zu deutsch: neu konfiguriert – debütierte die Leiterin der Tanzabteilung, Theresia Kammann zum ersten Mal mit allen Tanz- und Ballettgruppen der Musikschule auf der Bühne.
So widmete sich das Thema der Aufführung der „Wiederaufstellung“ nach einer langen Zeit von Entbehrungen in der Pandemie-Zeit, in der – schon fast vergessen – teilweise mit Online – Unterricht oder im Freien unterrichtet wurde. „Es war nicht immer leicht, aber Dank der Treue aller Schülerinnen und Eltern haben wir durchgehalten und konnten dieses Programm erarbeiten“ erläuterte Theresia Kammann zu Beginn.
Und schon gleich startete eine abwechslungsreiche Folge von den unterschiedlichen Gruppen: Vorschulballett, Ballett, Jazz Tanz, Ballett/ Modern. Nicht nur die kleinsten bis ältesten Tänzerinnen waren vertreten, die Leiterin selbst gab anspruchsvolle Tanzbeiträge zum besten. Schon das Schwanensee – Ballett überzeugte bereits zu Beginn das Publikum, das sofort mit einem besonders kräftigen Applaus reagierte. Die Kinder des Vorschul-Balletts waren gleich mit zwei Gruppen vertreten und zeigten sich eindrucksvoll als Löwen und „auf dem fliegenden Teppich“ und ernteten ebenfalls großen Beifall. Wie selbstverständlich schien es für sie zu sein, das mit ihrer Lehrerin Einstudierte im Rampenlicht auszuführen. Die erste Jazztanz – Gruppe liess mit ihrem Beitrag zu der Musik von Pink Panther erahnen, wie abwechslungsreich es in der Tanzabteilung zugehen kann. Mit Regenschirmen kamen die jungen Tänzerinnen der Ballettgruppe auf die Bühne und trotzten tanzend dem Sommerregen. Wie man zur klassischen Musik modern tanzen kann, zeigten im Anschluss die ältesten Tänzerinnen Ronja Hartmann, Victoria Kaczmarek, Kiara Kotthaus und Lea Stikelmaier zu der Habanera aus der Oper Carmen. Hier konnte man sich ein Bild machen, wie anspruchsvoll die Ergebnisse aus mehrjährigem Unterricht werden können. Unter dem Thema „Die Puppenfee“ gab es gleich zwei Varianten aus den Ballettgruppen, die Lebendigkeit der jungen Tänzerinnen überzeugte auch wieder besonders. Mit „Hit the road Jack!“ beendete die zweite Jazztanz-Gruppe temperamentvoll den ersten Programmteil. Nach großem Applaus ging es dann in die Pause.
Ein besonderes Highlight der zweiten Hälfte war der gemeinsame Auftritt von Leiterin Theresia Kammann und der stellvertretenden Musikschulleiterin Katharina Majorek an der Gitarre, die sich, nach einem einleitenden „Prelude“ von H. Villa-Lobos durch Katharina Majorek, Astor Piazollas „Libertango“ widmeten. Es herrschte im Saal absolute Aufmerksamkeit während die gefühlvollen Klänge der Gitarre sich mit den graziösen Bewegungen der Tänzerin verbanden. Eine absolut überzeugende Darbietung der beiden Kolleginnen. „Getanzte Blüten“ wurden.
unmittelbar im Anschluß durch die Tänzerinnen der zweiten Ballettgruppe lebendig, besonders gefühlvoll der Tanz der dritten Ballettgruppe zu „Nothing else matters“ musikalisch als Streicher-Version wiedergegeben. Danach war es der zweite Auftritt der Leiterin Theresia Kammann, der die Aufmerksamkeit des Publikums fesselte: gemeinsam mit ihrer Tanzpartnerin Melissa Rehling widmete sie sich dem ernsten Thema „Trauer“. Der sehr ergreifende Tanz des Duos überzeugte das Publikum ganz und gar. Nach der originellen Choreographie des Modernen Tanz – Stücks zu Hide&Seek, beschloss auflockernd die Jazztanz Gruppe das Programm mit Sugarplumfairy. Ein gelungener Abschluss.
Der anhaltende Applaus des Publikums würdigte die großartige Leistung der insgesamt 85 Beteiligten und dieser überaus gelungenen Veranstaltung, die so manche Erwartungen weit übertraf. So kann man kann sich auf weitere zukünftige Ballett- und Tanzaufführungen der Radevormwalder Musikschule freuen.